Fliesen, Platten, Natursteine

Dipl.-Ing. Thorsten Knauf

Sachverständiger für Bauschadenbewertung und Schimmelpilzbewertung

von der DEKRA personenzertifiziert

Beratender Ingenieur Baukammer Berlin

Verbandssachverständiger im Bundesverband Deutscher Bausachverständiger e. V.

 

01577 / 66 27 973 * knauf@knauf-bauschaeden.de

 

Fliesen, Platten, Natursteine

 

Fliesen sind plattenförmige Bauprodukte, deren Dicken im Verhältnis zu ihren Längenabmessungen gering sind. Sie werden als Wand- oder Bodenverkleidungen angewendet und bestehen aus verschiedenen Rohstoffen. Umgangssprachlich werden Keramikfliesen auch als Kacheln (siehe unten) bezeichnet, wobei diese Bezeichnungen heutzutage weniger verwendet werden. Wenn im Folgenden von Fliesen die Rede ist, dann sind Keramik- oder Natursteinfliesen gemeint.

 

Nach [1] soll die Bezeichnung Fliese im 17. Jahrhundert aus dem Niederdeutschen übernommen worden sein. Demgegenüber soll laut Duden [2] damit Wand- und Bodenplatten aus Stein oder Ton

gemeint sein, deren Ursprung im 18. Jahrhundert aus dem Niederdeutschen übernommen wurde. Keramikfliesen bestehen im Wesentlichen aus Ton. Schließlich stammt das Wort "Keramik" aus

dem griechischen keramos = "Ton". Keramik ist ein nichtmetallischer anorganischer Werkstoff. Er wird durch Brennen aus dem natürlichen mineralischen Rohstoff Ton und weiteren Rohstoffen hergestellt. Die endgültige Masse wird durch Zusätze von Quarzsand, Feldspat oder Schamotte und Mischen verschiedener Tone hergestellt. Schamotte sind schon einmal gebrannte und dann wieder zerkleinerte Keramikstücke. Während Schamotte und Quarzsand zur Minimierung der Schwindung als Magerungsmittel dient, wird Feldspat als Flussmittel beim Brennen hinzugegeben.

 

Ton selber entstand durch die Verwitterung von magmatischen Gesteinen (meist Granite) und ist ein klastisches Lockersediment mit Korngrößen Ø < 0,2 mm [3]. Für die Herstellung von Keramik wird häufig hochwertiger Ton verwendet, der sehr viel das Mineral Kaolinit (bis zu 40 %) enthält. Kaolinit selber ist ein Schichtsilikat aus der Kaolinit-Serpentin-Gruppe Al4[(OH8|Si4O10]. Darüber hinaus zeichnen sich eine Reihe von Steinzeugtone durch besonders gleichmäßige chemische und mineralogische Beschaffenheit mit einem Tonerdegehalt von 25 % bis 30 % aus.

 

Je nach dem Formgebungsverfahren wird zwischen (A) stranggepresste und (B) trockengepresste Fliesen und Platten unterschieden (siehe hierzu auch DIN EN 14411 [4]). Danach geschieht dies in beiden Fällen bei Raumtemperatur. Anschließend werden diese Formen getrocknet und bei Temperaturen gebrannt, die ausreichen, um die geforderten Eigenschaften zu erreichen. Es gibt

dann noch Porzellankeramik. Diese so hergestellten keramischen Fliesen/Platten zeichnen sich durch eine sehr geringe Wasseraufnahme von ≤ 0,5 % aus. Während stranggepresste Fliesen/Platten

in bestimmten Längen von einem Strang abgeschnitten werden, werden trockengepresste aus einer fein gemahlenen Masse durch Pressen geformt.

 

Bei den keramischen Fliesen und Platten gibt es hinsichtlich ihrer Bezeichnung (Fliese oder Platte) keine genormte definierte Unterscheidung. Demgegenüber wird bei Natursteinfliesen nur dann von einer Fliese gesprochen, wenn diese eine Werkstoffdicke ≤ 12 mm aufweist. Liegt die Dicke darüber, so spricht man von einer Natursteinplatte. Kacheln sind im herkömmlichen Sinne keine keramischen Fliesen/Platten. Sie sind vor allem durch ihre rückseitigen Stege wesentlicher dicker und dienen zum Verkleiden von (Kachel-)Öfen. Als Mosaikfliesen werden Fliesen mit einem Format

von 1 x 1 cm bis 10 x 10 cm bezeichnet.

...

Fundstellen:

[1]

[2]

[3]

[4]

Internet: www.wissen.de/wortherkunft/fliese

Duden: Das Herkunftswörterbuch. Dudenverlag, 4. Auflage, 2006.

Niemer, E. U.; Klingelhöfer, G.; Schütz, J.: Praxis-Handbuch Fliesen. Rudolf Müller-Verlag, 3. Auflage, 2003.

DIN EN 14411:2016 12 Keramische Fliesen und Platten – Definitionen, Klassifizierung, Eigenschaften, Bewertungen und Überprüfung der Leistungsbeständigkeit und Kennzeichnun.

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